Für viele ist ein Altbau mit seinen großzügig geschnittenen Räumen, den hohen Wänden und Decken das Nonplusultra, denn immerhin werden damit auch ein gewisses Prestige und Image gleichgesetzt. Andere wiederum können sich mit den hohen Wänden und Decken weniger anfreunden und hätten sie gerne optisch etwas niedriger, um dem „Hallenambiente“ vorzubeugen. Hohe Altbauwände und -decken sind daher, abgesehen von den Heizkosten, echte Geschmackssache.
Ob optische Reduzierung oder die bewusste Inszenierung von hohen Wänden und Decken - für jede Vorliebe findet sich die passende Tapetengestaltung. Dieser Blog erklärt, ab wann Wände oder Decken die „normale“ Höhe überschreiten, was mit dem „Altbau“ in diesem Zusammenhang gemeint ist und welche Tapeten die gewünschte Atmosphäre in den Raum bringen. Darüber hinaus geht er auch auf das Thema Denkmalschutz ein, das gerade bei Renovierungsmaßnahmen in Altbauten nicht zu vernachlässigen ist.
Der Begriff Altbau im Allgemeinen und Speziellen
Als Altbau werden generelle Bestandsbauten unabhängig von ihrem Baujahr bezeichnet. Im engeren Sinne und umgänglichen Sprachgebrauch sind mit „Altbau“ Häuser und Wohnungen gemeint, die sich durch große Räume mit hohen Wänden und Decken, breiten und massiven Flügeltüren sowie großen und ebenso hohen Fensterflächen auszeichnen. Solche Altbauten stammen meist aus der Gründerzeit und dem Jugendstil und sind über 100 Jahre alt. Sie stehen sinnbildlich für das aufstrebende Bürgertum dieser Epochen und seinen Wohlstand. In den repräsentativen Mehrfamilienhäusern der Großstädte richteten sich die Wohlbetuchten ihr „Etagenschlösschen“ ein, das sich am Wohnstil der Adeligen orientierte. Hoch und weit lautete das Motto für die Wohnung, um Macht, Reichtum und Erhabenheit zu demonstrieren. Bis heute haftet diesen Altbauten das Flair von exklusivem Luxus und Freiheit an.
Ab wann wird von einer hohen Decke gesprochen?
Was ist die „normale“ Deckenhöhe, ab welchem Maß fängt die hohe Decke an und wie hoch kann sie maximal sein? Für Wohnräume in Neubauten ist die sogenannte lichte Höhe von 2,30 m das Mindestmaß. Häuser, die ab den 1960er Jahren gebaut wurden, zeigen eine Deckenhöhe von 2,40 m bis 2,50 m. Diese Maße entsprechen der Normalhöhe, wobei auch 2,80 m je nach Bauart und Region als normale Höhe durchgehen kann. Die typischen Altbauten der Gründerzeit weisen hingegen Deckenhöhen von mindestens 3,30 m auf, wobei nach oben bis zu 5,00 Metern Höhe noch Luft ist. Der Trend bei luxuriösen Neubau-Wohnungen geht wieder zur höheren Decke von maximal 3,00 m, die im Einklang mit Energieeffizienz und Behaglichkeit steht.
Hohe Wände und Decken selbst tapezieren?
Dies ist eine gute Frage, die sich ab einer Höhe von 3,00 m für die meisten von alleine erledigt. Gerade das Tapezieren von Decken erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und körperlicher Ausdauer. Kommt dann noch der Höhenaspekt dazu, wird es für den Laien ohne entsprechende Ausstattung gefährlich. Grundsätzlich lässt sich sagen: Das Tapezieren von Wand- und Deckenhöhen, die nicht mit einer handelsüblichen Haushaltsleiter zu erreichen sind, sollte den Profis mit Gerüst überlassen werden. Ansonsten zeigt unsere Tapezieranleitung Wie tapeziere ich die Decke alle Schritte sowie wichtige Tipps auf.
Denkmalschutz bei Altbauten im Hinblick auf neue Tapeten
Ob Mietwohnung oder Haus - ein Altbau kann unter Denkmalschutz stehen. Wobei es nicht allein auf das Entstehungsjahr, sondern auch auf architektonische, stilbildende, kulturelle und künstlerische Aspekte ankommt. Wer einen Altbau beziehen will, sollte sich im Vorfeld beim Vermieter bzw. dem bisherigen Hauseigentümer über diesen Punkt informieren. Die Nachfrage beim zuständigen Bau- und Denkmalamt bringt in jedem Fall Gewissheit.
Nun mag man meinen: „Was kann denn schon dabei sein, Wände und Decken zu tapezieren, auch trotz Denkmalschutz?“. Da kann schon einiges dabei sein, denn Denkmalschutzauflagen beziehen sich nicht nur auf Fassade, Fenster und Türen. Auch die Innenraumwände und Decken können davon betroffen sein, wenn sie besondere und einzigartige Merkmale aufweisen. Beispiele sind Holzbalkendecken, aufwendige Stuckdecken, Wände aus besonderen Baumaterialien oder in einzigartiger Handwerkskunst gefertigte Bestandteile. Die Auflagen sollten in jedem Fall vor jeglicher Renovierungsmaßnahme abgeklärt sein, um mögliche hohe Rückbaukosten und Bußgelder zu vermeiden.
Die nachfolgenden Tipps zur Tapetengestaltung beziehen sich auf Räume, die keinen spezifischen Denkmalschutzauflagen unterliegen.
Hohe Wände und Decken im Altbau optisch verkürzen
Große Räume mit hohen Wänden und Decken erfordern besondere Aufmerksamkeit bei Wand- und Deckengestaltung, Einrichtung sowie Beleuchtung. Sie sind genauso anspruchsvoll wie kleine Räume, wenn der Wohlfühlfaktor stimmen soll. Wir konzentrieren uns auf die Tapetengestaltung, mit der ein wesentlicher Meilenstein gelegt wird. Decke und Wand müssen dabei immer im Kontext gesehen werden, damit sich ein harmonisches Ergebnis zeigt. Hier unsere Tapeten Tipps:
- Generell gilt für hohe Wände, dass sie üppige, ausladende, große Muster und kräftigere Farben vertragen. Um die Höhe zu stutzen, bieten sich horizontal ausgerichtete Muster an. Auch geometrische und grafische Muster mit diagonaler Anordnung sind geeignet.
- Decken in schwindelerregender Höhe vertragen dunkle Farben und wirken dadurch niedriger. Eine Abstimmung mit den Tapetenfarben für die Wände ist jedoch erforderlich.
- Tapeten, bei denen dunkle Farbtöne vorherrschen, füllen den Raum optisch und nehmen ihm überflüssige Weite. Farbenfrohe, intensive und leuchtende Töne lenken in Verbindung mit einem spannenden oder kreativen Muster den Blick weg von der hohen Decke.
- Um die Deckenhöhe zu mildern und die Wand kürzer erscheinen zu lassen, ist es je nach Musterdesign sinnvoll, nicht bis zur Deckenkante zu tapezieren, sondern einen breiteren Absatz zu lassen. Das macht Sinn, wenn die Decke ihr ursprüngliches Aussehen behält und ggf. nur in einer passenden Unifarbe gestrichen wird. Um einen sauberen Übergang von Tapete zur Wand zu schaffen, bieten sich Leistenelemente an, die in verschiedenen Material- und Stilausführungen erhältlich sind.
- Prägetapeten, Relief-Tapeten oder Flocktapeten, auch mit dreidimensionaler Wirkung, verleihen der Decke eine bewegte Struktur, was von der Höhe ablenkt. In Verbindung mit dunkleren Tapetenfarben für die Wände macht sich eine solche Deckentapete in angenehmer hellerer Kontrastfarbe gut.
- Die Decke als Solokünstler: Eine extravagante Mustertapete, z.B. mit geometrischen Formen oder üppigen Blumenbouquets in explosiven Farben, genügt schon, um in schmalen Räumen mit hohen Wänden eine reizvolle Atmosphäre zu zaubern. Die Wände bleiben dann weiß oder zeigen sich in einem hellen Anstrich. So wird Höhe herausgenommen, der Raum aber gleichzeitig optisch geweitet.
- Um von Wand- und Deckenhöhe abzulenken, bietet es sich an, zwei unterschiedliche Tapeten an der Wand einzusetzen. Oft werden hier unifarbene Tapeten mit Mustertapeten kombiniert, aber auch zwei verschiedene Mustervarianten eignen sich, wenn die Motive und Farben kompatibel sind. Auf welcher Wandhöhe der Absatz erfolgt, obliegt dem eigenen Geschmack. Eine mittige Teilung ist ebenso denkbar wie ein Absatz im unteren oder oberen Drittel.
- Wände und Decken können auch einheitlich mit einer grandiosen Mustertapete in Farbtönen wie Purpur, Royalblau, Gold oder Bronze gestaltet werden. Opulente farbstarke oder dunklere Barock-, Geometrie- und Blumenmuster, die den Raum rundum füllen, sind ebenso eine Idee wie Tapeten mit dreidimensionalen Effekten und Tiefenwirkung. Designer Tapeten mit filigranen Zweig- und Blütenmustern können wortwörtlich über die Decke hinauswachsen und den Raum beflügeln.
Hohe Wände und Decken raffiniert in Szene setzen
Hohe Decken haben ein ausgezeichnetes Kreativpotential, wenn es um majestätische, glamouröse und extravagante Tapeten geht. Machen Sie die Altbaudecke zum Eyecatcher, Ihrem persönlichen Indoor-Himmelszelt der traumhaften Mustermotive. Dazu finden Sie bei uns die passenden Designtapeten. Unterhalb der Decke machen sich breitere Leisten sehr gut, die einen Kontrast setzen und die Einzigartigkeit der Deckengestaltung zusätzlich hervorheben.
Die Wände können Sie mit abgestimmten Muster-, Struktur-, Natur-, Textil- oder Metall- Tapeten stylisch einkleiden. Bei dieser Option geht es nicht darum, Höhe und Weite des Raumes zu reduzieren, sondern sie schöpferisch kunstvoll auszunutzen, förmlich darin zu schwelgen. Mitunter kann die Deckengestaltung auch ganz für sich alleine sprechen.
Wir haben einige Themen für die Decke und passende Tapetenmuster (die Sie im Shop in reicher Auswahl finden) zur Inspiration zusammengestellt:
- Maritime Wunderwelt: Wellen, Fische
- Peter Pan Romantik: Zugvögel, Kraniche, Pfau, Flügel, Fabelwesen
- Exotic Island: Bunte Papageien, Dschungelpflanzen, Lemuren-Äffchen, Paradiesvögel
- Orientzauber: Orientalische Kacheln, Fliesen, Ornamente
- Willkommen im Schloss: Mondäne Barockmuster, gerne auch in Gold und Königsfarben wie Blau, Lila, Rot
- Funkelndes Universum: Glitzernde, funkelnde, spiegelnde Effekte, Farbenspiel, Hologramme machen jeden Blick zur Decke zu einem Wow-Moment. Effektfolien- und Metalltapeten sind mit zahlreichen Mustern in unserem Tapetenshop vertreten.
Bei Farb- und Mustergestaltung die Raumnutzung beachten
Auch bei hohen Wänden und Decken sollten Farben und Muster der Tapete auf den Raumzweck abgestimmt sein. Im privaten Bereich unterscheiden sich Räume, in denen Aktion im Vordergrund steht und solche, die der Entspannung dienen. In Räumen, die einer hohen Feuchtigkeitsentwicklung ausgesetzt sind, braucht es wasserfeste und dampfbeständige Tapeten, z.B. Vliestapeten oder Vinyltapeten. Entsprechende Designtapeten in großer Muster- und Farbauswahl hält unser Shop für Sie bereit.
In Geschäftsräumen kurbelt die richtige Tapete die Interaktion mit dem Kunden an und kann wesentlichen (unbewussten) Einfluss auf die Entscheidung zum Kauf oder Vertragsabschluss nehmen. Öffentliche Räume können kommunikativ oder inspirierend gestaltet sein.
In unserem stetig wachsenden Blog finden Sie etliche Beiträge, die sich mit der Tapetengestaltung verschiedener Räume entsprechend ihrer Nutzung beschäftigen.
Pflege- und Reinigungsmöglichkeiten von Tapeten an hohen Wänden und Decken
Je nach Raumnutzung sind Tapeten einer geringen, normalen oder stärkeren Beanspruchung ausgesetzt. Kinderzimmer, Küche, Flur, Treppenhaus, oder Aufenthaltsräume im öffentlichen Bereich werden daher vorzugsweise mit abwaschbaren Tapeten ausgestattet. Je höher allerdings die Wände und die Decken, umso schwieriger wird es für den Nicht-Profi, die Tapete zu reinigen. Das trifft auch auf die Trockenreinigung mit Staubwedel oder Staubsauger zu. Bis zu einer Höhe von 3,00 Metern gelingt die Reinigung dank ausziehbarer Teleskopstangen oder Saugrohre noch relativ unproblematisch, darüber hinaus wird es ohne Gerüstleiter schon schwierig. Hier sollten dann die Profis ran, wenn sich die Decke oder die obersten Wandnischen mit sichtbaren Schmutzrändern zeigen. In der Höhe lagern sich gerne Staub, Umweltpartikel oder auch Nikotin ab. Um einer raschen Verschmutzung vorzubeugen, ist tägliches Stoßlüften ein bewährtes Mittel.