Gras-Tapeten - Was Sie über diese Naturtapete wissen sollten

Gras-Tapeten - Was Sie über diese Naturtapete wissen sollten

Die natürliche unverfälschte Schönheit in Verbindung mit wohltuender Strukturierung sowie zahlreiche positive Eigenschaften für das Raumklima machen die Grastapete zu einem zeitlosen und doch immer trendigen Gestaltungselement. Schon in den 1970er und 1980er Jahren feierte die Natur Tapete aus asiatischen Gräsern kultige Erfolge, auch angetrieben durch die beginnende Öko-Bewegung und die ersten Ansätze für eine naturnahe und umweltgerechte Lebensweise.

Was gut ist und begeistert, bleibt am Markt erhalten. So auch die Design Tapete mit wertvoller Oberfläche aus Gräsern, die im Fachjargon als Grasscloth (Gras-Tuch) Tapete bezeichnet wird. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die natürlichen Tapeten mit ihrer sinnlich bewegenden Ausstrahlung und dem Extraplus an gefühlter Behaglichkeit. Dazu gibt es Tipps für die Raumgestaltung mit Gras-Tapeten, Verarbeitungs- und Pflegehinweise.

Grastapeten
Gras-Tapete

Ein Klassiker erobert den Raum neu

Zurück zu den Wurzeln, dem einfachen Leben, in die Natur, hin zum Spirituellen. Nein sagen zum Konsumwahnsinn, zur Umweltverschmutzung, zur Verschwendung von natürlichen Ressourcen - diese Aussagen könnten auch in das 21. Jahrhundert passen. Sie gelten jedoch als wichtige Eckpfeiler der Umwelt- oder Öko-Bewegung in den 1970er Jahren, zu denen die Hippies ihren wichtigen Beitrag geleistet haben. Kein Wunder also, dass auch bei der Wandbekleidung der 1970er und 1980er Jahre auf Tapeten aus Naturmaterialien großen Wert gelegt wurde. Erinnern wir uns nur an den Turnschuh-Minister Joschka Fischer, der die erste „grüne“ Partei geprägt hat, wie nach ihm kaum jemand mehr. Mit und in der Natur leben - weg vom Wohnungsmief der Wirtschaftswunderjahre - stand damals für die junge Generation im Vordergrund. Mit den 1990er Jahren zog Hightech ein, die Jugend gab sich jetzt futuristischen Techno-Visionen hin. Die reizvollen Grastapeten wurden grellbunt überstrichen. Überstreichbar sind Grastapeten auch heute noch, wobei sogar die Struktur erhalten bleibt. Doch es wäre geradezu schändlich, diese einzigartige Natur Tapete ihres Charakters zu berauben.

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Mitunter findet sich noch die eine oder andere handgearbeitete Original-Tapete aus den 1970er/1980 Jahren auf einer Online-Auktionsplattform, die allerdings nur dann noch verwendbar ist, wenn sie verpackt, trocken und dunkel gelagert wurde. Die Klebe-Eigenschaften sowie die Anforderungen an Haltbarkeit und Schadstoffe erfüllen die über 40 Jahre alten Tapeten jedoch nicht mehr.

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Die nachhaltige und umweltfreundliche Naturtapete ist heute in einer Vielzahl von Farbstellungen erhältlich und wirkt selbst eingefärbt noch immer ursprünglich natürlich. Auch speziell eingearbeitete Muster sind möglich, die noch mehr Strukturen-Spielraum bieten. Jede Grastapete ist ein Unikat und die Herstellung erfolgt weitestgehend in Handarbeit.

Geschichte der Gras-Tapete: Die China Grastapete

In der Tapetenkultur spielen chinesische Tapeten aus Seide und Gras eine bedeutende Rolle. Seiden- und Grastapeten aus China und dem asiatischen Raum gehören zu den ältesten Tapeten, die uns bekannt sind. In der Zeit um 107 n. Chr. bis 220 n. Chr. wurden im alten China schon Seidentapeten aus Seidenstoff gefertigt und kunstvoll mit traditionellen Motiven von Hand bestickt. Auch Grastapeten, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen, gehen auf das alte China zurück. Diese Tapeten konnten im Vergleich zu den teuren Seidentapeten günstig hergestellt werden und boten zudem eine fantastische Wärmedämmung. Schnell avancierten sie in Asien zu einer weit verbreitenden Wandbekleidung und fanden über den Seehandel auch ihren Weg nach Europa. Bis heute hat sich an der Verwendung von asiatischen Gräsern oder Pflanzenfasern wie Bast, Bambus, Hanf oder Loofah und dem Herstellungsprozess der natürlichen Tapeten kaum etwas geändert.

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Materialien und Herstellung von Gras-Tapeten

Getrocknete asiatische Gräser aber auch Bambus, Bast, Hanf, Jute, Sisal oder das Loofah-Gewebe, aus dem Naturschwämme hergestellt werden, dienen als Grundmaterialien für eine hochwertige Grastapete. Bambus gehört zweifelsohne noch zu den Gräsern, während die übrigen aufgezählten Pflanzenarten anderen Gewächsen zugeordnet werden.

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Bei Grastapeten lässt sich hier allerdings keine wirkliche Trennlinie ziehen. Generell kommen getrocknete pflanzliche Fasern, die sich zur Verarbeitung eignen, für die Herstellung in Frage. Der Tapetenhandel grenzt die Bambus-Tapeten jedoch vielfach als eigenständige Tapetenrubrik ab. Diese Tapeten sind dann auch ausschließlich aus Bambus-Halmen gefertigt.

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Die Gräser und Pflanzenfasern, z.B. Halme von Arrowroot und Wangkool, stammen in erster Linie aus Asien, da sie einerseits dort am besten gedeihen und teilweise nur hier vorkommen. Auch die Produktion von Grasscloth Tapeten ist überwiegend in Asien ansässig.

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Der Herstellungsprozess zeigt sich traditionell und in Handarbeit. Gras- und Pflanzenfasern werden gewaschen und getrocknet (mitunter auch in einem Zwischenschritt gebleicht und eingefärbt).

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Anschließend erfolgt die Verknotung von einzelnen Halmen zu langen Fäden, um daraus ein Gewebe für die Tapetenoberschicht zu fertigen. Dieses Gewebe wird auf einen hochwertigen Papierträger, z.B. feines Reisstrohpapier nach traditionellem Vorbild, kaschiert.

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Die Knotenpunkte der Grasfasern bleiben auch nach dem Webvorgang noch sichtbar und tragen wesentlich zur beliebten unregelmäßigen Struktur der Natur Tapete bei. Gras-Tapeten haben eine standardisierte Breite von 0,91 m und sind per Laufmeter oder als Rollenware erhältlich. Im Shop warten exklusive Grasscloth Tapeten aus Feld- und Wiesengräsern sowie mit Bambusgrasgewebe auf Sie.

Viel mehr als nur Grün - Die Farbigkeit von Tapeten mit Grasoberfläche

So unterschiedlich die verwendeten Gräser- und Pflanzenfasern sind, so verschieden zeigen sich auch die natürlichen Farben der getrockneten Materialien. Allein schon die Naturfarben eröffnen deshalb bei Grasscloth Tapeten ein großes Auswahlfeld. Hinzu kommen zahlreiche Einfärbungen, die den naturnahen Charakter nicht verfälschen, jedoch weitere Stilkomponenten wie edel, elegant, lässig, geheimnisvoll, tiefgründig, spirituell, erfrischend oder anregend ins Spiel bringen. Reine und grelle Kunstfarben finden sich bei Grastapeten hingegen nicht. Es bietet sich eine große Auswahl an naturnahen, teils kräftigen Braun-, Beige-, Grüntönen, warmen Rot-, Orange-, und Gelbnuancen sowie eine breite Palette an hellen sanften Weiß- und Grauschattierungen, darunter Elfenbein oder Perlweiß. Auch starkes Anthrazit kann einer Grastapete eine völlig neue Aura verleihen.

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Mustervarianten von Grasscloth-Tapeten

Die Art des Gewebes bestimmt das Muster der Grastapeten. Anhänger der Natur Tapeten dürfen hier aus verschiedenen Modellen wählen. Streifen, Geflechte, unregelmäßige leichte Wellenlinien, punktierte, raue und sehr feine Strukturen sind einige Beispiele, die durch Webart und pflanzliche Eigenheiten musterhaft entstehen. In Verbindung mit Farbtoleranzen, die sich durch die Einarbeitung unterschiedlicher Gräser oder Pflanzenfasern ergeben, offenbaren sich immer wieder neue Strukturen, die im Raum ihre eigene spezielle Wirkung entfalten.

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Gras Tapeten für natürliche Behaglichkeit und hohen Wohnkomfort

Die Vorteile, die Naturtapeten und insbesondere Grastapeten bieten, kommen dem Wohnkomfort und der Gesundheit gleichermaßen zugute. Sie sind schall- und wärmedämmend, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, nachhaltig, langlebig und umweltgerecht zu entsorgen. Grastapeten tragen zu einem ausgezeichneten Raumklima bei. Ob privater, geschäftlicher oder öffentlicher Raum - überall zaubern sie eine wohltuend behagliche Atmosphäre, die den Aufenthalt angenehm gestaltet. Moderne Design Tapeten mit Grasoberfläche bedienen eine Vielzahl von Geschmacks- und Einrichtungsvorlieben, von schlicht und urgemütlich bis hin zu edel inspirierend bleiben keine Wünsche offen.

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Tipps für die Raumgestaltung mit Gras-Tapeten

Tapeten mit Grasoberfläche sind nicht auf einen Stil beschränkt. Ihre Vielseitigkeit in Sachen Farben und Muster erlaubt jede Menge individuelle Umsetzungen. Der Einsatz ist lediglich in Feuchträumen wie Bad oder Küche eher ungeeignet. Die Oberfläche ist nicht versiegelt und die feinen Naturfasern können durch die Feuchtigkeit aufquellen.

Ob einzelne Akzentwände oder die Gestaltung aller vier Wände im Raum ist eine Frage des eigenen Geschmacks, möglich ist alles. Die feinen Musterstrukturen erfordern ebenfalls wenig Rücksicht in Bezug auf den Raumschnitt. Lediglich bei den Farben sind Raumgröße und Lichteinfall von Bedeutung. Hier gilt: Dunkle Grastapeten lassen den Raum kleiner und schmaler erscheinen, helle weiten ihn.

Weniger ist mehr - die naturnahe Tapete profitiert von einem hohen Maß an klaren Formen und Sachlichkeit. Daher passt sie so wunderbar zu den asiatischen Einrichtungen, die nach dem minimalistischen Purismus ausgerichtet sind. Auch Retro-Revival-Styles wie der Mid-Century-Look oder ein moderner Country-Look schöpfen die Schönheit der Grasscloth Tapete vollends aus.

Leuchtende Kunstfarben können schnell deplatziert wirken, daher ist es ratsam, sich auf sanfte Naturfarben oder Neutralfarben wie Weiß und Schwarz für das Interieur und die Dekoration zu konzentrieren. Gelb in verschiedenen Nuancen belebt Tapeten mit naturbelassenen Gräsern zusätzlich und wirkt herrlich erfrischend. Pastellfarben sind erlaubt, wenn Sie zum Grundton der Grastapete harmonieren.

Natürliche Materialien wie Holz, Bambus, Stein sowie Grünpflanzen und Blumen unterstreichen den Charakter der Grastapete einzigartig. Nichtsdestotrotz bilden Metall oder Kunststoff interessante stoffliche Kontraste, wenn die entsprechenden Einrichtungsgegenstände schlichte, moderne oder abstrakte Formen aufweisen.

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Verarbeitungshinweise für Gras-Tapeten

In unserem Tapeten Shop erhalten Sie die hochwertigen Naturtapeten per Laufmeter (Breite: 0,91 m). Die benötigte Tapetenmenge für Ihre Zwecke errechnet der Tapetenkalkulator.

Da Gras Tapeten einen Papierträger besitzen und somit zu den Papiertapeten zählen, werden die zugeschnittenen Bahnen eingekleistert und müssen eine vorgegebene Zeit einweichen. Die ausführliche Anleitung Wie tapeziere ich Papiertapeten zeigt alle Schritte einfach auf.

Weiterhin sollte auch die Anleitung Wie bereite ich den Tapezier-Untergrund vor beachtet werden. Grasscloth Tapeten lieben ebenmäßige, trockene und glatte Oberflächen, denn hierauf kommen sie am besten zur Geltung. Bei sehr hellen Grastapeten empfehlen wir eine Makulaturtapete unter der Designtapete, welche die Farbunterschiede auf dem Untergrund, die nicht einwandfrei zu entfernen sind, ausgleicht. Für die besonderen Tapeten kann zudem ein Spezialkleister erforderlich sein, genaue Angaben dazu enthält der Tapeteneinleger.

Beim Zuschnitt der Tapete auf dem Tapeziertisch sollte unbedingt ein scharfes und präzises Schneidwerkzeug verwendet werden, um Risse oder Ausfransungen zu vermeiden. Eine exzellente Tapezierschere ist hier das Mittel der ersten Wahl. Schnittstellen im Bereich von Fußleisten, Fenster- und Türrahmen, Nischen und Ecken werden sauber unter Zuhilfenahme von Dreieck-Beschneidekante oder Tapetenabreißlineal mit dem Cuttermesser bearbeitet.

Gras-Tapeten können ansatzfrei geklebt werden. Vermeiden Sie jedoch Kleisterflecke und sonstige Verschmutzungen bzw. entfernen Sie diese direkt bei Auftreten durch sanftes Abtupfen mit einem feuchten fusselfreien Tuch (nicht reiben oder durchfeuchten). Beim Glattstreichen der Naturtapete sollten Sie behutsam vorgehen, um die feinen Halme nicht aus ihrer Gewebe- oder Anordnungsstruktur zu reißen bzw. zu knicken oder zu beschädigen.

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Die Reinigung von Grastapeten

Im Prinzip zeigen sich die fantastischen Natur Design Tapeten pflegeleicht. Staub und Luftpartikel haften schwerer an, von Zeit zu Zeit sollte das trockene Entstauben mit einem weichen Staubwedel oder einem ultraweichen Pinsel erfolgen. Der Bürstenaufsatz des Staubsaugers bleibt jedoch besser außen vor, da es hier schwierig ist, die richtige Ansaugstärke zu finden. Auch der Druck, der zwangsläufig beim Aufsatz der Bürste ausgeübt wird, kann den Grasfasern schaden.

Grastapeten sind wasserbeständig, jedoch nicht waschbeständig. Eine Feuchtreinigung scheidet somit aus, bei der Fleckentfernung ist sehr behutsam vorzugehen. Frische Flecken sollten mit einem Papiertuch aufgesaugt und leicht feucht nur mit Wasser nachbehandelt werden, ein Reiben oder Auswaschen mit nassem Tuch ist zu vermeiden.

Wer regelmäßig täglich stoßlüftet, tut den Grastapeten Gutes, denn die feuchtigkeitsregulierenden und atmungsaktiven Tapeten brauchen ebenso wie der Mensch den gesunden Luftaustausch. Damit können auch lose anhaftende Staub- und Schmutzpartikel im wahrsten Sinne des Wortes ausgelüftet werden.

Eine andauernd zu hohe Luftfeuchtigkeit schadet den Pflanzenfasern und lässt sie aufquellen. In Verbindung mit ungeheizten oder kalten Räumen besteht zudem die Gefahr von Schimmelbildung auf der Tapete. Achten Sie daher auf eine moderate Mindesttemperatur und kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer. Idealerweise liegt diese im Bereich zwischen 40 und 60%, wenn die Raumtemperatur sich zwischen 16 und 22 Grad bewegt. Abweichungen von diesen Werten sind in Küche, Bad und Keller zu finden, die jedoch als Räume für die Grastapete ohnehin weniger geeignet sind.