Mehl, Zucker und Wasser gehören zu den unverzichtbaren Grundzutaten für diverse Koch- und Backrezepte und sind in jedem Haushalt vorrätig. Aus diesen Ingredienzen lassen sich die unterschiedlichsten Teige und Gerichte zaubern. Doch nicht nur das. Diese Mischung hat es in sich. So vermag sie nicht nur Gaumenfreuden hervorzurufen, sondern sie lässt sich auch anderweitig praktikabel im Haushalt einsetzen: beim Tapezieren zum Beispiel. Klingt zunächst absurd, funktioniert aber ausgezeichnet. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht.
Um Tapetenkleister selbst herzustellen, fehlt allerdings noch eine entscheidende, bisher nicht erwähnte Zutat: Alaun – ein Mittel, das in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommt: so zum Beispiel in Gerbereien, Papierfabriken, Gärtnereien, in der Kosmetik- oder Lebensmittelindustrie. Die chemische Verbindung des Doppelsalzes von Kalium und Aluminium bringt verschiedene Eigenschaften hervor, von denen auf ganz unterschiedliche Weise Gebrauch gemacht werden kann. Das wussten bereits die alten Ägypter und nutzten es erstmals vor etwa 2.500 Jahren als Flammschutzmittel für Holz.
Erhältlich ist Alaunpulver – aus dem sich übrigens auch Knete herstellen lässt – in Apotheken oder per Onlineshops im Internet. Als Bestandteil der Kleistermasse fungiert es als Klebe- und Konservierungsmittel. Alle weiteren Zutaten tun ihr Übriges: Mehl und Wasser bilden die teigartige Grundlage, und Zucker sorgt für die notwendige, klebrige Konsistenz der Masse.
Benötigt werden:
- 350 g Weizenmehl
- 120 g Zucker
- 1 Esslöffel Alaun
- 700 ml Wasser
Und so geht's:
Mehl und Zucker vermengen. Allmählich 250 ml Wasser hinzugeben und gegebenenfalls Klumpen zerdrücken. Die Masse in einen Kochtopf geben und weitere 450 ml Wasser hinzufügen. Kontinuierlich umrühren und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Sobald die Masse fest wird, von der Kochplatte nehmen und Alaunpulver hinzufügen. In einem luftdichten Behältnis aufbewahren.
All das ist schnell gemacht und über einige Wochen haltbar. Verfestigt sich die Masse im Laufe der Zeit, gibt man einfach kleinere Mengen warmes Wasser hinzu, um sie wieder flüssiger und geschmeidiger zu machen. Zum Tapezieren sollte sie eine streichfähige Konsistenz haben, nicht zu flüssig, nicht zu fest. Ein entscheidender Vorteil: sie klumpt nicht, wie das oft bei Tapetenkleister der Fall ist, besteht im Wesentlichen aus natürlichen Komponenten und ist sehr günstig herzustellen. Solang die bestrichenen Teile noch feucht sind, lassen sie sich zudem problemlos repositionieren bis sie perfekt an der gewünschten Stelle sitzen. Ideal zum Tapezieren von Postern, Bordüren, Teilstücken von Tapeten oder auch einzelnen Tapetenbahnen.
Text: szim