Wie tapeziere ich Papiertapeten
1 Kleister anmischen
Sie haben sich für eine Papiertapete entschieden und möchten nun mit dem Tapezieren loslegen. Der richtige Tapetenkleister für Papiertapeten steht bereit. Die Bahnen sind zurechtgeschnitten. Denken Sie bitte daran, dass die Decke eines Raumes immer zuerst tapeziert wird.
Die erste Bahn, ob an der Decke oder an der Wand, muss immer ausgelotet werden, damit ein gerader Ansatz gewährleistest ist. Verwenden Sie dazu Senklot oder Wasserwaage und zeichnen Sie eine gerade Linie an. Diese Arbeit können Sie schon vor dem Anrühren des Kleisters durchführen.
Jetzt wird der Kleister angerührt. Halten Sie sich in Bezug auf das Mischverhältnis von Wasser und Kleisterpulver genau an die Ansatztabelle, die sie auf der Packung finden. Sie enthält alle Angaben zu Tapetenart, Wassermenge, Reichweite des Kleisters und Rollenverbrauch.
Nehmen Sie am besten einen speziellen Kleistereimer mit aufgedruckten Markierungen zur Hand, das erleichtert das Anrühren. Der Eimer oder das Gefäß, in dem Sie den Kleister anrühren, sollte immer sauber und rostfrei sein. Wählen Sie lieber einen größeren Behälter, damit die angerührte Kleistermasse nicht „überläuft“.
Hinweis
Verwenden Sie immer frische, verschlossene Kleisterpackungen und brauchen Sie diese komplett auf. Denn angebrochene Packungen enthalten möglicherweise nicht mehr alle Inhaltsstoffe, was sich besonders ungünstig auf die Klebekraft auswirkt. Wenn Sie nach dem Tapezieren noch Kleister übrig haben, so decken Sie den Eimer mit Folie oder einem Deckel luftdicht ab. So können sie innerhalb von 14 Tagen immer wieder für kleine Nachkleisterarbeiten darauf zurückgreifen.
Und so gehen Sie im Einzelnen beim Kleisteranrühren vor:
Zuerst wird kaltes Wasser in der angegebenen Menge in den Eimer gefüllt. Tauchen Sie dann mit dem Rührstab (am besten aus Holz und lang) in das Wasser hinein und rühren sie es um, dabei lassen Sie den Tapetenkleister zügig und unter stetigem Rühren einrieseln. Achten Sie darauf, dass Sie die Kleisterpackung möglichst mit geringem Abstand (10 cm) über das Wasser halten. Rühren Sie mal rechts und mal links herum, so kann sich alles bestens vermischen.
Sollten sich dennoch beim Hineinschütten des Pulvers Klümpchen gebildet haben:
Rühren Sie bitte kräftig weiter. Dies hilft die Klümpchen zu reduzieren. Auch wenn eine homogene Masse entstanden ist, sollten Sie noch kurze Zeit weiterrühren. Meistens wird eine Quellzeit angegeben, die der Kleister benötigt, um seine typische gelartige Konsistenz zu erreichen. Während dieser Zeit wird nicht gerührt, erst danach ist ein nochmaliges Umrühren erforderlich, bevor der Kleister zum Einsatz kommen kann.
Während der Quellzeit:
Decken Sie bitte währenddessen die Heizkörper ab, um sie vor Kleisterflecken zu schützen und schließen Sie die Fenster. Generell sollte während des Tapezierens weder eine zu hohe Raumtemperatur noch Zugluft entstehen, beides wirkt sich ungünstig auf die eingekleisterte Tapete aus. Eine konstante Raumtemperatur von ca. 18 bis 20 Grad bietet die besten Voraussetzungen.
2 Tapete einkleistern
Bevor es mit dem Einkleistern der Tapetenbahn weitergeht, stellen Sie sich Tapeziertisch und Kleisterbürste bereit. Legen Sie die Tapetenbahn mit der Rückseite nach oben auf den Tapeziertisch. Damit das Einkleistern bei aufgerollten Bahnen leichter von statten geht, beschweren Sie Anfang und Ende der Bahn mit geeigneten Gegenständen wie z.B. Büchern. Markieren Sie sich die Hälfte der Bahn mit einem dünnen Bleistiftstrich, damit Sie später eine Orientierung für das Zusammenklappen haben.
Rühren Sie den Kleister noch einmal um. Tauchen Sie die Kleisterbürste ein, aber nehmen Sie nicht zu viel Kleister auf, denn sonst tropft es und der Bürstenstiel fühlt sich klebrig an. Streichen Sie die Tapetenbahn von der Mitte nach außen hin ein und achten Sie darauf, dass auch die Ränder mit Kleister bedacht werden. Das Einkleistern sollte satt und gleichmäßig erfolgen.
Wenn Ihr Tapeziertisch nicht die volle Länge der Bahn abdeckt, dann nehmen Sie einen mit Folie abgedeckten Stuhl zur Hilfe, der möglichst die gleiche Höhe wie der Tisch hat, und stellen Sie diesen an einer Seite des Tapeziertisches mit etwas Abstand an. Kleistern Sie zuerst von der Mitte her zum Anfang oder dem Ende der Bahn und legen Sie das eingekleisterte Stück der Bahn vorsichtig über den Stuhl. Je nach Länge sind auch zwei Stühle hintereinander erforderlich, damit die Bahn nicht mit dem Boden in Berührung kommt.
3 Tapete einweichen lassen
Nun braucht die Tapete eine Einweichzeit, die ebenfalls auf der Kleisterpackung angegeben ist (in der Regel zwischen 5 und 10 Minuten). Schlagen Sie die eingekleisterte Bahn von den Außenseiten her jeweils bis zur Mitte ein, die Sie sich zuvor markiert haben. Achten Sie darauf, dass die Längskanten genau aufeinander liegen. Ist dies nicht der Fall, trocknen die Ränder aus und haben später beim Anbringen an der Wand keinen Halt mehr.
Um die Einweichzeit punktgenau einhalten zu können, empfiehlt sich ein Timer, der ein akustisches Signal gibt, wenn die Zeit abgelaufen ist. Natürlich können Sie dazu auch das Smartphone mit entsprechenden Funktionen oder Apps nutzen.
Während der Weichzeit dehnt sich das Papier durch die Feuchtigkeitsaufnahme aus, die einzelne Bahn wird in dieser Zeit breiter und länger. Wenn Sie die Tapete zu lange einweichen lassen, dehnt sie sich zu stark aus und es entstehen beim Trocknen Fugen zwischen den Bahnen. Bei zu kurzen Weichzeiten dehnt sich die Tapete auf der Wand aus und es können sich unschöne Falten oder Blasen bilden. Bei gemusterten Tapeten ist auf besonders gleichmäßige Weichzeiten zu achten. Unterschiedliche Weichzeiten führen sonst zum „Verziehen“ des Musters, die Übergange passen dann im Kantenbereich nicht mehr überall exakt aneinander.
Dann heißt es: Abwarten und vielleicht eine leckere Tasse Tee oder Kaffee trinken, danach beginnt nämlich die eigentliche Tapezierarbeit!
4 Tapetenbahn an der Wand anbringen
Jetzt geht es ran an das Tapezieren!
„Endlich“ werden Sie vielleicht schmunzelnd sagen, gerade, wenn die Vorbereitungen besonders arbeitsintensiv waren. Die Tapetenbahn wird nun an der Wand angebracht.
- 1 Nehmen Sie vorsichtig die gefaltete Bahn über Ihren Arm hängend mit auf die Leiter.
- 2 Öffnen Sie die obere gefaltete Seite, das untere Ende der Bahn bleibt noch zusammen.
- 3 Legen Sie die Tapetenbahn genau an der ausgeloteten Linie an und bringen Sie diese mit dem eingerechneten Überstand (ca. 5,00 cm) zur Decke an. Drücken Sie die obere angebrachte Hälfte nur leicht an, um sicherzugehen, dass sie an der Wand hält.
- 4 Danach entfalten Sie die untere Hälfte der Bahn und kleben diese an. Auch dabei sollten Sie die Lotlinie immer genau im Blick haben.
- 5 Mit einer sauberen und trockenen Tapetenbürste streichen Sie dann die Tapetenbahn von der Mitte ausgehend zum Rand glatt, um den Kleister optimal zu verteilen und Luftblasen oder Falten zu beseitigen. Arbeiten Sie besonders sorgfältig. Falls dabei Kleister an den Seiten hervorquillt, so sollte er direkt mit einem feuchten Tuch oder Schwamm entfernt werden. Verwenden Sie unbedingt immer frisches Wasser zum Ausspülen des Schwammes.
Mit einem Nahtroller werden dann die Seitenkanten abgefahren, damit sie sich perfekt anlegen und so einen sauberen Übergang gewährleisten. Bei druckempfindlichen Präge- und Strukturtapeten aus Papier sollten Sie einen Nahtroller mit Schaumstoffüberzug wählen, um die Tapete nicht zu beschädigen. Generell genügt ein sanfter Druck beim Arbeiten mit dem Nahtroller.
Wenn Sie feststellen, dass die Ränder nicht richtig anhaften, weil es doch an diesen Stellen an Kleister mangelt, dann nehmen Sie einen schmalen Pinsel zur Hand und arbeiten Sie noch einmal nach.
Es gilt bei der ersten Bahn geduldig zu sein und besonders präzise zu arbeiten, da diese Bahn auch sehr wichtig für den Rest des Projektes ist. Die Markierungslinie sollte z.B. genau beachtet werden. Beim Anbringen der weiteren Bahnen können Sie sich einfach an der ersten Bahn orientieren, jedoch sollten Sie von Zeit zu Zeit das Lot dennoch dazu benutzen, um die korrekte Ausrichtung jeder einzelnen Bahn zu überprüfen.
Sind die Tapetenbahnen glattgestrichen, müssen sie gut trocknen. Das Trocknen darf jedoch keinesfalls allzu schnell von statten gehen oder gar künstlich (z.B. mit einem Fön) beschleunigt werden!
5 Überstände abschneiden
Zum Abschluss des Tapeziervorgangs für jede Bahn schneiden Sie nun den Überstand an der Wand oben sowie unten über der Fußleiste, falls diese nicht entfernt wurde, ab. Wenn möglich, empfiehlt es sich, die Fußleisten vor dem Tapezieren immer abzunehmen, denn dann entfällt das untere Abschneiden und Sie haben einen perfekten Übergang, wenn die Fußleisten nach dem Tapezieren wieder angebracht werden.
Scharfes Schneidwerkzeug ist für das Abschneiden die Grundvoraussetzung. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an:
- 1 Legen Sie Lineal, Tapezierschiene oder eine breite Tapezierspachtel jeweils oben und unten an, drücken Sie damit die Tapete noch einmal fest an und schneiden Sie mit einem Cuttermesser den Überstand oben und unten akkurat ab.
- 2 Wenn die Tapete noch sehr feucht ist, kommt besser die Tapezierschere oder alternativ eine scharfe Allzweckschere zum Einsatz, da sie sonst beim Schneiden mit dem Cuttermesser leicht einreißen kann und der Schnitt sich allgemein schwieriger gestaltet. Auch hier legen Sie Lineal, Tapezierschiene oder Tapezierspachtel an und drücken die Tapete damit in den Ecken fest. Geübte können das auch mit der Rückseite der Tapezierschere machen. Dann ziehen Sie die Tapete vorsichtig soweit ab, dass Sie die Schere genau an der Knickfalte ansetzen und die Überstände oben und unten sauber abschneiden können. Danach drücken Sie die Tapetenbahn wieder gut an und arbeiten bei Bedarf noch einmal mit der Tapetenbürste oder dem Nahtroller nach. Arbeiten Sie zügig aber ohne Hektik, denn diese Vorgehensweise ist nur möglich, solange die Tapete noch feucht ist.
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