Ist es möglich, Tapeten in tropischen Klimazonen zu verwenden?
mein Name ist Abigail und ich wohne in Tampa, Florida. Ich erwarte ein Baby und würde gerne unser Kinderzimmer (und mein Schlafzimmer, falls ich dazu komme) mit einer neuen Tapete schmücken. Hier in Tampa ist die Luftfeuchtigkeit fast das ganze Jahr über ziemlich hoch, aber wir versuchen, die Klimaanlage so wenig wie möglich zu benutzen, da ich davon Kopfschmerzen bekomme. Ich fürchte, dass die Feuchtigkeit die Tapete schimmeln lassen würde, was natürlich nicht gut für die Gesundheit meines Kindes (und unsere!) wäre. Können Sie mir bitte sagen, ob ich falsch liege? Haben Sie Tipps für das Tapezieren in feucht-tropischem Klima?
Abigail
Tampa, FL, USA
Hallo Abigail,
viele unserer Kunden, die in tropischen oder subtropischen Klimazonen leben, teilen Ihre Sorge. All das üppige Grün und das milde Wetter sind ein Traum für viele von uns, die in kälteren Ländern leben, aber die hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet eine Herausforderung für Innenarchitekten und Heimwerker. Zu den negativen Auswirkungen gehört das Ablösen von Tapeten, da die hohe Feuchtigkeit den Kleister schwächt und die unter der Tapetenoberfläche eingeschlossene Feuchtigkeit zu unschönen Luftblasen und sogar zu Schimmelbildung führen kann. Die gute Nachricht ist, dass Sie all diese Probleme aus der Welt schaffen können, wenn Sie meinen Rat befolgen. Kommen wir gleich zu den Details!
Welche Tapetenart sollte ich wählen, wenn ich in einem feuchten, tropischen Klima lebe?
Verschiedene Tapetenmaterialien reagieren unterschiedlich auf Feuchtigkeit, so dass die Wahl der richtigen Tapetenart in einem tropischen Klima einen großen Unterschied machen kann. Zwar spielt auch die Ästhetik eine Rolle, aber Sie müssen sich vor allem damit beschäftigen, welches Material am besten geeignet ist, um der Feuchtigkeit zu trotzen. Einige Modelle - vor allem solche, die für Badezimmer und Küchen bestimmt sind - weisen Kennzeichnungen wie „feuchtigkeitsbeständig“ oder „für Bereiche mit hoher Luftfeuchtigkeit geeignet“ auf. Achten Sie in der Beschreibung der Tapete, für die Sie sich interessieren, stets auf diese Angaben. In Sachen Feuchtigkeitsbeständigkeit gibt es nichts Besseres als die folgenden Materialien:
- Vinylbeschichtete Tapeten
Diese Tapeten sind mit einer Vinylschicht versehen, die als Schutzschild gegen Feuchtigkeit dient. Da Vinyl feuchtigkeitsabweisend ist, eignet es sich also hervorragend für tropische Klimazonen. Vinylbeschichtete Tapeten verhindern nicht nur das Abblättern und das Auftreten von Luftblasen - sie sind darüber hinaus auch leicht zu reinigen, d. h. Sie können Kondenswasser und Feuchtigkeit einfach abwischen. Da sie jedoch nicht atmungsaktiv sind, muss die Wand besonders sorgfältig vor Schimmelbildung geschützt werden. - Vliestapeten
Vliestapeten, die aus einer Mischung aus natürlichen und synthetischen Fasern hergestellt werden, sind eine der feuchtigkeitsbeständigsten Optionen auf dem Markt. Sie nehmen kein Wasser auf (was Probleme wie Schimmelbildung verhindert) und sind sehr stabil, d.h. ideal für feuchte Bereiche geeignet. Auch ihre Atmungsaktivität hilft gegen Schimmel, da sie Feuchtigkeit entweichen lassen und so verhindern, dass sie zwischen Tapete und Wand eingeschlossen wird.
Kann ich in feuchten Klimazonen selbstklebende Tapeten nutzen?
Da sie leicht anzubringen und wieder zu entfernen sind und für die Anbringung an der Wand keine Fachkenntnisse erforderlich sind, haben sich selbstklebende Tapeten weltweit zu einer beliebten Lösung entwickelt. In tropischen Klimazonen ist es ratsam, hochwertige selbstklebende Tapeten mit Vliesträger zu wählen und sicherzustellen, dass die Wandoberfläche vor dem Anbringen absolut trocken ist. Da die Klebekraft des Trägermaterials nicht so stark ist wie bei herkömmlichem Tapetenkleister, empfehle ich, sie in Bereichen mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit zu verwenden, z. B. in klimatisierten Räumen oder in Räumen mit guter Belüftung.
Wie verhindere ich Schimmel auf meiner Tapete, wenn ich in einem tropischen Klima lebe?
Wie bereits erwähnt, sollte man als allererstes eine schimmelabweisende Tapete wählen. Allerdings sind noch weitere Aspekte zu beachten:
- Nicht alle Wände sind gleich
Was die Schimmelbildung betrifft, so sind nicht alle Wandoberflächen gleich. Steinbasierte Materialien wie Beton oder Gips sind weniger anfällig für Schimmelbildung als holzbasierte Materialien wie Sperrholz, MDF oder Spanplatte. Wenn es irgendwie möglich ist, dann sollten Sie es vermeiden, letztere zu tapezieren. - Auf die richtige Belüftung kommt es an
Schimmelpilze lieben Feuchtigkeit. Daher sind eine gute Belüftung und/oder eine Klimaanlage die beste Möglichkeit, sie zu bekämpfen. Die Investition in eine gute Klimaanlage sorgt nicht nur für ein kühles Raumklima, sondern hilft vor allem auch, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Wenn Sie keine Klimaanlage besitzen, sollten Sie es sich zur Gewohnheit machen, die Fenster regelmäßig zu öffnen, damit die Luft in den Räumen zirkulieren kann. - Den Raum nicht zu vollstellen
Achten Sie darauf, dass immer genügend Platz zwischen den Möbeln und den tapezierten Wänden ist. Sie sollten sicherstellen, dass die Luft frei zirkulieren kann. - Regelmäßig putzen
Da Staub und Schmutz Nährboden für Schimmel bieten, sollten Sie Ihre Wände regelmäßig mit einem milden Reinigungsmittel abwischen, um Schmutzablagerungen zu vermeiden. - Die Kraft des Sonnenlichts nutzen
Sonnenlicht ist ein natürliches Mittel gegen Schimmel. Lassen Sie Ihre Vorhänge morgens und am frühen Abend geöffnet. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht in der Mittagszeit, da es zum Ausbleichen der Tapete führen kann.
Was tun, wenn die Wand, die ich tapezieren möchte, bereits schimmelt?
Wenn Sie feststellen, dass sich auf der zu tapezierenden Fläche bereits Schimmel gebildet hat, sollten Sie schnell handeln. Das Schlimmste, was Sie tun können, ist, das Problem zu ignorieren oder zu warten, bis es überhandgenommen hat. Wir haben in unserem Blogbereich einen sehr ausführlichen Artikel verfasst, in dem alle Schritte beschrieben werden, die Sie unternehmen sollten. Weitere Informationen finden Sie unter Hilfe! Schimmel an der Wand! Was vor dem Tapezieren zu beachten ist.
Wie bringe ich eine Tapete in einem feucht-tropischen Klima an?
Das Anbringen einer Tapete in einem tropischen Klima erfordert etwas mehr Vorbereitung als das in trockeneren Gegenden der Fall ist. Hier sind meine Tipps für ein erfolgreiches Tapezierprojekt:
- Investieren Sie in ein Feuchtigkeitsmessgerät
Es ist nie eine schlechte Idee, in ein Feuchtigkeitsmessgerät zu investieren. Es ist nicht besonders kostspielig und ermöglicht es Ihnen, zu überprüfen, ob Ihre Wand für das Anbringen von Tapeten geeignet ist. Als allgemeine Regel gilt, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Wand nicht über 4 % sein sollte. Liegt der Wert Ihrer Wand darüber, dann sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen und das Problem lösen, bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen. - Bereiten Sie die Wand vor dem Tapezieren gut vor
Eine sorgfältige Vorbereitung der Wand ist zwar für jedes Tapezierprojekt wichtig. In feucht-tropischen Klimazonen ist sie jedoch von besonders großer Bedeutung. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass die Oberfläche sauber und trocken ist. Verwenden Sie eine milde Reinigungslösung, um die Wand gründlich zu säubern, und lassen Sie sie vollständig trocknen, bevor Sie die Tapete anbringen. Untersuchen Sie die Wand gründlich und vergewissern Sie sich, dass es keine Spuren von Schimmel gibt. Wenn Sie solche Anzeichen finden, dann müssen Sie sofort handeln. Schimmel braucht Feuchtigkeit, um zu wachsen. Daher sollten Sie die Wand nicht mit einer undurchlässigen Grundierung behandeln, da so die darunter liegende Feuchtigkeit eingeschlossen werden würde. Wählen Sie stattdessen eine durchlässige Grundierung, die eine poröse Struktur erzeugt, durch die die Luft zirkulieren kann. - Akklimatisierung Ihrer Tapete
Um Luftblasen, Wellen und andere unerwünschte Nebeneffekte tropischer Hitze und Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten Sie die Tapete vor dem Anbringen einige Stunden lang „akklimatisieren“ lassen. Das klingt kompliziert, bedeutet aber nichts anderes, als dass sich die Tapete an das Raumklima anpassen muss, damit sie sich entsprechend ausdehnen oder zusammenziehen kann. Denken Sie daran, die Rollen flach auszulegen und nicht zu stapeln/aufeinander zu legen. Die Akklimatisierungszeit ist von Tapete zu Tapete unterschiedlich und wird häufig in den Herstellerinformationen angegeben. Bei einigen Modellen ist sie gar nicht erforderlich, aber in der Regel sollte man 24 bis 48 Stunden warten, bevor man mit dem Tapezieren beginnt. - Achten Sie auf gleichmäßige Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Denken Sie daran, dass ein Tapezierprojekt nicht beendet ist, wenn Sie die letzte Tapetenbahn angebracht haben, sondern erst, wenn sie vollständig trocken ist! Oft wird dies vergessen und die Klimaanlage ausgeschaltet, sobald der Raum verlassen wird. Die so hervorgerufenen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sind ein echtes Problem! Sie führen dazu, dass die Tapete schrumpft bzw. sich ausdehnt, was zu offenen Nähten führt. Zudem kann der Kleber dann nicht so funktionieren wie er sollte. Daher sollte das Raumklima nach dem Tapezieren mindestens 24/48 Stunden lang gleich gehalten werden.
Deine Tapetenexpertin
Isabel
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