Müssen Trockenbauwände vor dem Tapezieren grundiert werden?

Hallo Arvid,

die Grundierung der Wand ist ein entscheidender Schritt, um sie für eine bessere Tapetenhaftung vorzubereiten und eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu gewährleisten. Aus diesem Grund empfehle ich unseren Kunden immer, ihre Trockenbauwände vor dem Tapezieren zu grundieren. Aber lassen Sie mich Ihre Frage etwas ausführlicher beantworten:

Sollte ich meine Trockenbauwände vor dem Tapezieren grundieren?

Ja, das Grundieren von Trockenbauwänden vor dem Tapezieren ist definitiv empfehlenswert. Fast jeder Tapezierprofi wird dafür eine ganze Reihe von Gründen nennen:

Die Grundierung versiegelt die Oberfläche
Trockenbauwände sind in der Regel porös; ihre Oberfläche saugt den Tapetenkleister auf, so dass die Tapete nur schwer an der Wand haften kann. Durch die Grundierung wird eine versiegelte Oberfläche geschaffen, die eine wesentlich bessere Tapetenhaftung an der Wand gewährleistet, da sie verhindert, dass der Kleister von der porösen Oberfläche absorbiert wird.

Die Grundierung gleicht die Feuchtigkeitsabsorption der Wand aus
Verschiedene Bereiche Ihrer Wände können unterschiedlich viel Feuchtigkeit aufnehmen. Eine Grundierung schafft eine gleichmäßige Oberfläche, indem sie alle Bereiche versiegelt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Tapete ungleichmäßig ausdehnt oder zusammenzieht, und das Risiko offener Nähte und Luftblasen oder des Ablösens wird drastisch verringert.

Sie schafft die gewünschte glatte Oberfläche
Die Grundierung hilft Ihnen, kleinere Unebenheiten auf der Oberfläche der Trockenbauwand auszugleichen (wie z. B. Dellen oder Risse) und sorgt so für ein besseres Endresultat. Bitte beachten Sie, dass eine Grundierung nicht ausreicht, um Mängel zu verbergen, wenn die Oberfläche zu uneben oder die Dellen zu auffällig sind. In diesem Fall müssen Sie zuerst eine Makulaturtapete (Malervlies) anbringen, um die Oberflächenschäden auszugleichen.

Sie verbessert die Haftung
Die Grundierung bietet dem Tapetenkleister eine weitaus bessere Anhaftungsoberfläche als eine Trockenbauwand. Dadurch wird die Gefahr verringert, dass sich die Tapete mit der Zeit von der Wand löst.

Sie verhindert das Durchdringen von Flecken (durch die Tapete)
Wenn Ihre Rigipswand nicht ganz makellos ist, kann eine Grundierung verhindern, dass vorhandene Flecken oder Verfärbungen durch die Tapete dringen und das Aussehen der tapezierten Wand beeinträchtigen.

Lässt sich die Tapete nach der Grundierung leichter ablösen?

Auf jeden Fall! Dies ist ein sehr wichtiges Argument, das untermauert, weshalb die Grundierung der Oberfläche vor dem Tapezieren wichtig ist. Wenn Sie keine Grundierung auf Ihre Trockenbauwand auftragen, absorbiert die Oberfläche der Wand den Kleister und verbindet sich mit ihm. Mit anderen Worten: Der Kleister zieht in die Rigipswand selbst ein (d. h. nicht in die Grundierung). Wenn es an der Zeit ist, die Tapete zu entfernen, werden Stücke der Rigipswand an ihr haften bleiben. Was zurückbleibt ist eine beschädigte Wand, die repariert werden muss. Vertrauen Sie mir in diesem Punkt: Lassen Sie den Grundierungsschritt nicht aus, denn Sie könnten es in ein paar Jahren bereuen!

Welche Grundierung sollte ich wählen?

Bei der Wahl einer Grundierung für Ihre Rigipswände empfehle ich eine lösungsmittelfreie Tiefengrundierung. Diese Art von Grundierung auf Wasserbasis eignet sich am besten für Innenwände, da sie geruchsneutral ist und während der Verarbeitung keine besonderen Schutzmaßnahmen erfordert.

Sollte ich eine farblose Grundierung wählen?

Das hängt von der Farbe der Wände und der Art der danach anzubringenden Tapete ab. Wenn Ihre Wände eine gleichmäßige Farbgebung aufweisen und Sie planen, eine eher dicke Tapete anzubringen, können Sie sich für eine farblose Tiefengrundierung entscheiden.
Wenn die Farbe der Wände ungleichmäßig ist und Sie Vliestapeten oder andere dünne Tapeten anbringen wollen, sollten Sie eine weiße, pigmentierte Tiefengrundierung wählen, um diese Farbunterschiede auszugleichen.

Deine Tapetenexpertin
Isabel