Was bedeutet „die Wand einkleistern“?
die Welt der Tapeten ist mir noch ziemlich neu. Ich möchte aber demnächst mein erstes Tapezierprojekt starten, um das Kinderzimmer für unser Baby zu dekorieren. Vielleicht ist es eine dumme Frage, aber ich lese immer wieder, dass bei einigen Tapeten der Vermerk „die Wand einkleistern“ auftaucht. Was bedeutet das denn genau?!
Martina,
Novellara, Italien
Liebe Martina,
ich freue mich, dass Sie die wunderbare Welt der Tapeten erkunden wollen! Zunächst sollten wir eine sehr grundlegende Frage beantworten:
Worum handelt es bei Tapeten mit dem Vermerk „die Wand einkleistern“?
Solche Tapeten bestehen aus einem speziellen Material, das nicht eingekleistert werden muss, bevor es an der Wand angebracht wird. Stattdessen wird der Kleister direkt an der Wand aufgetragen, danach die Tapete angelegt und festgedrückt. Dadurch sind sie einfacher zu verarbeiten als andere Tapetenarten.
Was ist der Unterschied zwischen Tapeten mit einzukleisternder Rückseite und solchen, bei denen die Wand eingekleistert wird?
Tapeten, bei denen die Wand eingekleistert wird, bestehen im Allgemeinen aus Vliesmaterial, das wie eine Art Gewebe wirkt (keine Sorge, es sieht dennoch wie ganz normales Papier aus!). Diese Modelle sind nicht dicker oder schwerer als die Tapeten mit einzukleisternder Rückseite, aber haltbarer (dimensionsstabil). Daher dehnen sie sich nicht aus, wenn der Kleister mit der Tapete an der Wand in Kontakt kommt.
Was sind die Vorteile von Tapeten, bei denen die Wand eingekleistert wird?
Die Verwendung von solchen Tapeten bietet viele Vorteile, die wir uns im Einzelnen ansehen wollen:
- Einfacher zu verarbeiten
Bei den Modellen mit einzukleisternder Rückseite muss der Kleister auf der gesamten Tapete verteilt werden, insbesondere an den Ecken und Kanten der einzelnen Bahnen. Wenn man noch wenig oder keine Erfahrung mit dem Tapezieren hat, kann man durchaus über die Kanten geraten. Dabei landet oft etwas Kleister auf dem Tisch und es besteht die Gefahr, dass die nächste Bahn verschmutzt wird. Bei der Alternative wird der Kleister direkt auf die Wände aufgetragen, ohne dass ein Tapeziertisch benötigt wird. - Man kann sich so viel Zeit nehmen, wie man benötigt
Bei Tapeten mit einzukleisternder Rückseite haben Sie nach dem Einweichen der Bahn nur eine begrenzte Zeit, um die Tapete anzubringen, bevor sie zu trocknen beginnt. Wenn Sie bei „Wand einkleistern“-Tapeten mehr Zeit brauchen, um die Tapete richtig auszurichten, können Sie jederzeit eine weitere Schicht Kleister auf die Wand auftragen. Kein Stress! - Es wird weniger Tapete verschwendet
Die Tapetenabschnitte sind nicht mit Kleister „beschmutzt“ und können daher für Lücken, künftige Reparaturen oder für Upcycling-Projekte wiederverwendet werden. - Man benötigt weniger Werkzeuge
Bei „Wand einkleistern“-Modellen benötigt man kein spezielles Tapeziermesser. Dieses Werkzeug ist in erster Linie für das Schneiden feuchter, eingekleisterter Tapeten gedacht und kann durch eine hochwertige scharfe Schere ersetzt werden. - Hindernisse sind leichter zu umgehen
Das Tapezieren um Türrahmen, Fenster oder Steckdosen und Lichtschalter herum kann eine echte Herausforderung sein. Wenn die Tapete mit Kleister bestrichen ist, ist sie schwerer zu verarbeiten und klebt auch an unerwünschten Stellen. Wird stattdessen die Wand mit Kleister eingestrichen, dann gelangt dieser nicht zwischen die Tapete und die „Hindernisse“, so dass das Schneiden um sie herum viel einfacher ist.
Deine Tapetenexpertin
Isabel
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